EMS / Diät / Gewichtsreduzierung
Übergewicht haben nicht nur Menschen sondern auch Pferde. Dabei fallen immer mehr Pferde diesem Wohlstandproblem zum Opfer. Betroffen sind vor allem leichtfuttrige Rassen. Durch wenig Arbeit aber zu viel gutgemeinten Futters entwickeln die Pferde das Equine Metabolische Syndrom (EMS). Äußerlich lässt sich EMS an den gut sichtbaren Fettdepots erkennen. Diese Fettdepots sind meist am Mähnenkamm, im Schulterbereich oder der Oberseite der Kruppe und am Schweifansatz zu finden. Wenn man sicher sein möchte, dass sein Pferd an EMS leidet sollte ein Bluttest gemacht werden. Ein Nüchterninsulinspiegel über 300 picomol pro Deziliter kann ein Anzeichen für EMS sein und sollte mit dem Tierarzt abgeklärt werden. Denn bei EMS ist der Zuckerstoffwechsel – genauer gesagt, die Insulinfunktion gestört. Die dadurch herbeigeführte Behinderung der Blutzuckerspeicherung führt zur Blutüberzuckerung und gilt als ein zentrales Problem des EMS.
EMS begünstigt durch Insulinresistenz, Blutüberzuckerung und Einflüsse des Fettgewebes auch Hufrehe. So kommt es zu einer Verengung der Blutgefäße im Hufbereich, zu einer Verdickung des Blutes, das die Huflederhaut durchströmt und die Produktion von Sauerstoffradikalen und entzündungsfördernden Botenstoffen nimmt zu.
Aber die gute Nachricht ist, dass durch eine Reihe von wissenschaftlichen Studien gezeigt werden konnte, dass sich EMS zumindest weitgehend zurückdrängen lässt. Die Hauptziele sind die Verbesserung der Insulinwirksamkeit, Abbau der Fettdepots, Vermeidung der Hufrehe und anderer Folgeprobleme.
Wichtig ist dabei ein striktes Fütterungs- und Bewegungsprogramm, das mit dem Tierarzt abgesprochen werden sollte. Das Fütterungsprogramm sollte aus einer knappen Deckung des individuellen Energiebedarfs bestehen. Da Heu und/oder Weidegang die Basis der Energieversorgung ist, sollte während der Phase des Abnehmens täglich nicht viel mehr als ca. 1% des Körpergewichts an Heu verfüttert werden. Der Weidegang sollte besser gestrichen werden da er hinsichtlich der Energie- und Kohlenhydratlieferung schwer zu kalkulieren ist. Auch das Ergänzungsfutter sollte kalorienarm sein. Ebenso wichtig wie die Verringerung des Körpergewichts ist die Verdrängung von Stärke und Zucker in der Gesamtration. So kann die Insulinwirksamkeit wieder nachweislich verbessert werden.
Da Stärke und Zucker nicht mehr als Energieträger genutzt werden sollten kann ein Pferd im Training seine Energie über Ölsaaten, Pflanzenöle und hochverdauliche Faserstoffe wie Rübenschnitzel, Obsttrester oder Reiskleie abdecken.
"Superfood Security" ist dabei die erste Wahl. Dabei handelt es sich um ein spezielles Futter für die Bedürfnisse von Pferden die eine stärke- und zuckerarme Ernährung benötigen. Bei sehr geringer Dosierung kann auch das Produkt "Hufrehe & Gewichtskontrolle" eingesetzt werden.
Durch die Einschränkung der Fütterung muss besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Mineral- und Vitalstoffen geachtet werden. So kann der aus der Balance geratene Stoffwechsel wieder ins Lot gebracht werden. Dabei sollte vor allem auf eine ausreichende Versorgung mit Magnesium, Kalium, Zink, Mangan, dreiwertiges Chrom und Vanadium geachtet werden, denn diese Mineral- und Spurenstoffe helfen den Zucker- und Insulinspiegel wieder in den Griff zu kriegen.
Die Vitamine B2, B6, Niacin, Pantothensäure und Biotin sollte auch nicht in der Diät fehlen. Sie übernehmen wichtige Funktionen bei der Regulierung des Zuckerhaushalts. Zur Vorbeugung von rehefördernden Entzündungen und Gewebeschäden sollte Zink, Mangan, Kuper, Selen, Vitamin E, Vitamin C, ß-Carotin, pflanzliche Phenole und Omega-3-Fettsäuren nicht in der Ration fehlen.